Restrukturierung: Green Club stellt sich neu auf

Green-Club-Geschäftsführer Tobias Drabiniok beim Reopening am Standort in Düsseldorf. Foto: Carlo Feick

Pressemitteilung:

Essener Salat-Lieferdienst startet Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung

  • +++      Lieferdienst hat Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt
  • +++      Amtsgericht Essen ordnet vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren an
  • +++      Löhne und Gehälter der rund 440 Mitarbeiter:innen sind gesichert
  • +++      Neustart soll Standorte und Arbeitsplätze erhalten
  • +++      Ziel ist langfristige Fortführung des Geschäftsbetriebes

Der auf gesunde Bowls und Salate spezialisierte Lieferdienst Green Club stellt sich neu auf. Das Amtsgericht Essen hat einem entsprechenden Antrag der Green Club GmbH vom Donnerstag, 5. Dezember, stattgegeben und das vorläufige sanierende Eigenverwaltungsverfahren angeordnet. Damit läuft der Geschäftsbetrieb des Lieferdienstes an allen zwölf Standorten in Deutschland weiter. Ziel des Sanierungsverfahrens ist es, die rund 440 Arbeitsplätze zu sichern sowie den Geschäftsbetrieb zu restrukturieren und aufrechtzuerhalten.

Im Eigenverwaltungsverfahren erarbeitet Green Club nunmehr einen Sanierungsplan, um die Zukunftsfähigkeit des auf Nachhaltigkeit bedachten Lieferdienstes sicherzustellen. Begleitet wird das Unternehmen von der auf Restrukturierung und Sanierung spezialisierten Kanzlei Aderhold in der Durchführung des Eigenverwaltungsverfahrens. Rechtsanwalt und Aderhold-Partner Maximilian Michelsen ist als Generalhandlungsbevollmächtigter tätig und wird unterstützt vom Aderhold-Team um die Anwältin und Partnerin Dr. Susanne Szameitat. Komplettiert wird die Restrukturierungsexpertise durch das Team der Aderhold Unternehmens Beratung GmbH unter der Führung des Geschäftsführers Christian Marc Krause.  Als vorläufigen Sachwalter hat das Amtsgericht den Sanierungsexperten Georg Kreplin von der renommierten Kanzlei „Kreplin Kuhlmann Nasser“ bestellt.

„Wir glauben an unser Konzept, das gesunde Ernährung mit nachhaltigen Liefermethoden verbindet. Mit diesem Verfahren wollen wir den Grundstein für weiteres Wachstum und Stabilität legen“, sagt Tobias Drabiniok, Mitgründer und Geschäftsführer von Green Club. 

Auslöser: Schwaches Konsumklima und Tilgungsverpflichtungen

„Wir haben die Entscheidung für ein Verfahren in Eigenverwaltung nach intensiver Abwägung getroffen und vor allem auch die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen berücksichtigt“, sagt Mit-Geschäftsführer und Finanzchef Peter Falk. Laut Falk ist die finanzielle Schieflage auf mehrere Faktoren zurückzuführen. 

„Das schwächere Geschäft im vierten Quartal 2024, insbesondere während der Weihnachtszeit, wurde zusätzlich durch die Auswirkungen der anhaltenden Wirtschaftskrise und die hohe Inflation verstärkt. Gleichzeitig führt das anhaltend gedrückte Konsumklima dazu, dass Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Ausgabeverhalten noch stärker eingeschränkt haben, was unsere Umsätze weit über unsere Prognosen hinaus erheblich belastet“, so der Green-Club-Geschäftsführer. 

Arbeitsplätze, Geschäftsbetrieb, Löhne und Gehälter gesichert

Mit dem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung wird der Geschäftsbetrieb mit sämtlichen Arbeitsplätzen an den Standorten des Unternehmens fortgeführt. Die Löhne und Gehälter der MitarbeiterInnen werden während des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens im Rahmen der Insolvenzgeldvorfinanzierung gesichert. 

Die Geschäftsführer haben die Belegschaft am Hauptsitz in Essen sowie die zugeschalteten Standorte umfassend zu dem aktuellen Stand sowie dem Verfahren informiert und zur Geschlossenheit aufgerufen. „Jetzt gilt es mehr denn je, zusammenzuhalten und mit aller Kraft gemeinsam anzupacken“, so Tobias Drabiniok in seiner Ansprache an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wir glauben an unsere Zukunft, weil wir an euch glauben“.

Die nächsten Verfahrensschritte: Sanierungskonzept

Die Eigenverwaltung ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren zum Erhalt von Unternehmen. Die Geschäftsführer und Mit-Gründer Tobias Drabiniok und Peter Falk bleiben dabei im Amt, führen die Gesellschaft selbst durch das Verfahren und werden durch die Sanierungsexperten von Aderhold unterstützt. Das Amtsgericht Essen hat mit Georg Kreplin einen vorläufigen Sachwalter bestellt, der das weitere Verfahren im Interesse der Gläubiger begleitet. 

Ziel des Verfahrens ist die Restrukturierung und Neuausrichtung von Green Club, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern und dadurch die bestmögliche Gläubigerbefriedigung zu erzielen. Nach aktuellem Stand strebt der Lieferdienst an, das Verfahren in den wesentlichen Punkten in der ersten Jahreshälfte 2025 abzuschließen.

Green Club will Transparenz im Verfahren

Über die weiteren Schritte und Entwicklungen des Restrukturierungsverfahrens will Green Club in den nächsten Wochen und Monaten zeitnah und transparent informieren. „Sobald wir Neuigkeiten haben, möchten wir diese entsprechend kommunizieren, um verlorenes Vertrauen wieder herzustellen“, sagt Tobias Drabiniok.

Über die Green Club GmbH:

Die Green Club GmbH ist ein auf vollwertige Salate und Bowls spezialisierte Lieferservice mit  Hauptsitz in Essen, gegründet im Oktober 2016 als Pottsalat GmbH. Ziel des Unternehmens ist es, deutschlandweit individuell zubereitete gesunde Gerichte in ökologischer Verpackung anzubieten und diese in hoher Qualität klimaschonend zu liefern. Gegründet von Alexandra Künne, Pia Gerigk und Ben Küstner, expandiert das Unternehmen schnell und eröffnet im Jahr 2019 eine Filiale in Dortmund. Es folgen Standorte in Düsseldorf, Mainz, Köln, Duisburg, Bochum, Münster und Frankfurt am Main. Pottsalat wirtschaftet seit 2022 klimapositiv und ist der erste deutsche Lieferservice mit einem Klimaschutzbericht. Im Jahr 2024 geben die Pottsalat GmbH und die MaKE Food GmbH die Fusion beider Unternehmen bekannt, wodurch die Betriebe sowie die Marke von MaKE übernommen werden und die MaKE Food GmbH Gesellschafterin der Pottsalat GmbH wird. Mit dem Zusammenschluss betreibt die Pottsalat GmbH nunmehr mit den MaKE-Standorten in Bonn, Köln und Düsseldorf sowie einer Neueröffnung in Mannheim insgesamt elf Standorte in Deutschland. Im Juli schließt das Unternehmen das Rebranding seiner Marken Pottsalat und MaKE in Green Club ab. Im August startet der Lieferdienst mit einem Standort in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Im September gibt das Unternehmen den Exit der Mitgründer Kai Groß, Alexandra Künne, Pia Gerigk und Ben Küstner bekannt. Im Dezember ordnet das Amtsgericht Essen auf entsprechenden Antrag der Green Club GmbH ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung an, damit das Unternehmen sich restrukturieren kann.

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