Hallo Burkhard, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Contunda kurz vor:
Mein Name ist Burkhard Asmuth, bin 35 Jahre alt, komme aus Essen und habe 2012 mit Julian Post unsere Online-Marketing-Agentur Contunda gegründet. Mittlerweile sind wir ein Team aus sieben Mitarbeiter*innen, die sich im Alter von 21-36 Jahre befinden.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?
Wir bieten Dienstleistungen aus dem Online-Marketing an. Im ersten Schritt braucht unser typischer Kunde eine Website oder einen Online-Shop, um dort Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Diese Plattform bauen und optimieren wir in den Bereichen Webdesign und Suchmaschinenoptimierung, bevor wir dann Werbeanzeigen in den Suchmaschinen erstellen oder mit Hilfe von Social-Media-Marketing die entsprechenden Zielgruppen zu erreichen,
Welches Problem wollt Ihr mit Contunda lösen ?
Für viele ist das Internet noch immer das häufig zitierte „Neuland“, doch wenn heute Unternehmer*innen nicht dort präsent sind, dann entgeht ihnen viel Geschäft. Diese Lücke schließen und erweitern wir.
Wie ist die Idee zu Contunda entstanden ?
Unsere beliebte Pommesbuden-Geschichte. Wir trafen 2012 einen Freund beim Currywurst-Kauf und der erzählte uns, dass er sich als Immobilienmakler selbstständig gemacht hatte. Da ich bereits als SEO-Texter arbeitete und Julian erste Erfahrungen im Webdesign hatte, haben wir uns seine Website angesehen. Zuerst wollten wir diese nur sichtbarer machen, doch entschieden uns für einen kompletten Relaunch. Danach wurde er bei dem Suchbegriff „Immobilienmakler Essen“ ziemlich schnell bei Google auf der ersten Seite gefunden. Erste Anfragen kamen dabei heraus und er konnte sein Team schnell vergrößern. Er empfahl uns seiner Steuerberaterin und einigen Unternehmer*innen in Essen-Holsterhausen und plötzlich hatten wir drei Kunden. Getrieben von unseren Erfolgen entschieden wir uns für die Gründung einer eigenen Online-Marketing-Agentur.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Contunda erklären ?
Das war nie so einfach. Ich sage immer, dass ich Werbung für Unternehmen im Internet mache und das fasst es doch ganz gut zusammen.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Das Online-Marketing verändert sich ständig und wir haben ein großes Pensum an internen und externen Weiterbildungen für all unsere Mitarbeiter*innen. Auf eigenen Projekten im Internet probieren wir neue Disziplinen im Online-Marketing und nehmen diese dann in unser Portfolio an Dienstleistungen auf.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Wenn wir langfristig mit Unternehmen arbeiten, dann buchen diese meistens ein monatliches Stundenkontingent, welches wir dann zielorientiert umsetzen. Wir arbeiten sehr eng mit unseren Kund*innen zusammen, denn nur so lernen wir neue Branchen kennen und können optimale Strategien ausarbeiten.
Wie genau hat sich Contunda seit der Gründung entwickelt ?
Wir starteten in einem WG-Zimmer, dann arbeiteten wir in einem Zimmer in meiner Wohnung in Essen-Altendorf und zogen dann in eine Gewerbeimmobilie nach Essen-Rüttenscheid mit vier Büros. Unsere Kunden kommen nicht nur aus der unmittelbaren Region, sondern wir haben bereits mit Firmen aus Spanien, Österreich und der Schweiz gearbeitet. Es macht Spaß, wenn wir plötzlich für Unternehmen arbeiten dürfen, die wir privat bereits seit Jahren mögen und kennen. Jumbo Spiele, Epson oder Döbbe sind da besondere Beispiele.
Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Ich finde die aktuelle Größe mit sieben Teammitgliedern sehr angenehm. Es sind genug Ressourcen im Unternehmen vorhanden, um einen ordentlichen Umsatz zu generieren, aber etwas größer darf es in den kommenden Jahren noch gerne werden. Da ich ein interessierter Netzwerker bin, wir viele Tipps und Schulungen auch gratis anbieten, ich ein Social-Media-Junkie bin und seit 2014 auch als Dozent und Speaker arbeite, haben wir ein großes Netzwerk, aus dem wir zusätzliche Aufträge und Ressourcen ziehen können. Das macht Spaß auf Weggefährten zu treffen, die uns schon so viele Jahre begleiten oder die wir schon viele Jahre begleiten. Leider verhindert die Corona-Pandemie aktuell die persönlichen Treffen auf Seminaren, Messen, Events oder bei den Handball-Spielen von Tusem Essen. Viele Geschäftspartner*innen sind mit der Zeit zu Freunden geworden, aber einige Beziehungen sind etwas eingeschlafen und warten darauf geweckt zu werden.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Wir sind damals in die Selbstständigkeit hineingerutscht und haben immer gearbeitet. So haben wir einiges beim Aufbau der Firma vernachlässigt, wie interne Strukturen und Prozesse. Wir haben lange nach Tools für das Projektmanagement und die interne Kommunikation gesucht, denn je mehr Mitarbeiter, desto höher ist das Aufkommen notwendiger Kommunikation. Zum Glück haben wir kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie endlich Microsoft Teams eingeführt und das hat uns echt geholfen, denn wir befinden uns aktuell meistens im Home-Office. Mitarbeiterführung ist auch ein Thema, welches wir lernen mussten und investieren viel in unsere Mitarbeiter*innen. Dank der ständigen Weiterentwicklung des Online-Marketing geraten wir nie in einen Stillstand und unsere Maßnahmen setzen keinen Rost an, aber das bedeutet viel Selbstdisziplin.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Die interne Kommunikation kostet Arbeitszeit und die Zeit nehmen wir uns seit circa zwei Jahren. Unsere Kunden wissen alle, dass wir jeden Mittwoch nicht über das Telefon erreichbar sind, weil wir hier unser Meeting machen. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber das Meeting mit dem gesamten Team hat uns viele Schritte nach vorne gebracht. Ich erkundige mich regelmäßig bei den Mitarbeiter*innen nach ihrem Wohlbefinden und biete entsprechende Hilfen und Unterstützung an.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Julian und Ich sind sehr bescheiden. Wir fahren keine teuren Firmenautos, haben lange in einer Privatwohnung gearbeitet, investieren immer wieder in die Optimierung unserer Arbeitsprozesse, nehmen regelmäßig an Weiterbildungen statt, so dass wir langsam wachsen. Dafür gibt es uns hoffentlich 2022 schon 10 Jahre und das ist eine lange Zeit. Ich glaube auch, dass wir unseren Kunden immer auf Augenhöhe begegnen und immer als hilfsbereiter Ansprechpartner bereitstehen.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Am Anfang haben wir auf viele kostenlose Tools im Online-Marketing zurückgegriffen. Die Miete war überschaubar, Computer waren vorhanden und einen Internetanschluss hätten wir auch ohne Contunda gehabt. Insgesamt haben wir damals bei der Gründung der UG ein Kapital in Höhe von 2000 € in die Firma gesteckt. Zum Start habe ich die Fortbildungen zum Online-Marketing-Manager (IHK) und Social-Media-Manager (IHK) mit Hilfe meiner Ersparnisse und meiner Eltern finanziert. Das Wissen aus diesen Fortbildungen habe ich mit Julian geteilt und so konnten wir dieses direkt umsetzen. Bei allen anderen offenen Fragen haben wir schon damals auf YouTube-Videos zurückgegriffen, in denen uns damals schon jüngere Menschen das Webdesign und das Online-Marketing kostenlos erklärt haben.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Wir freuen uns auf neue und spannende Projekte, die wir umsetzen dürfen. Neben unseren Dienstleistungen haben wir mit der Contunda-Akademie eine eigene Plattform für Schulungen und Online-Seminaren im letzten Jahr aufgebaut, die wir erweitern wollen. Das Ziel ist es, dass wir auf der einen Seite die Kurse verkaufen, aber stellen die Kurse unseren Kunden und Bekannten auch gerne kostenlos zur Verfügung. Unsere Kunden bauen so ein Verständnis für unsere Arbeit auf und das macht die Zusammenarbeit effektiver. Gleichzeitig haben wir vielen in der Coronakrise dieses Wissen kostenlos zur Verfügung gestellt, damit sie sich selbst besser im Internet positionieren konnten.
Seit dem Februar haben wir an unserem Corporate Design ein wenig gearbeitet, um neuen Schwung aufzubauen.
Im Sommer dieses Jahres würden wir gerne umziehen, aber bleiben der Stadt Essen erhalten. Es soll kein größeres Büro werden, aber ich glaube eine räumliche Veränderung nach dem Home-Office wird uns auch wieder mit neuer Motivation und Kreativität versorgen. Jedoch wird das „Home-Office“-Konzept auch nach der Corona-Pandemie eine Alternative sein, wobei wir auch gerne an einem Ort zusammenarbeiten.
Vielen Dank für das Interview.
Vielen Dank für dieses Interview und die Veröffentlichung.